Emma hat eine Pistole in der Hand und sie drückt ab. Acht Mal. Dann liegt ihr Vater leblos vor ihr. Mit acht Schüssen hat Emma sich befreit von dem jahrelangen Missbrauch, von Gewalt und systematischer Unterdrückung. Der Preis, den sie für ihre Tat bezahlen muss, ist hoch, denn acht Schüsse sind schließlich keine Notwehr, sondern Vorsatz. Totschlag oder Mord. Doch nach ihrer Verurteilung fühlt Emma sich zum ersten Mal in ihrem Leben sicher, die Zelle erscheint ihr als Raum, in dem sie, unsichtbar vor der Welt, frei atmen kann. Als ihre Tat im Gefängnis publik wird und ihre Geschichte als feministische Tat bald auch »draußen« Aufsehen erregt, überfallen Emma dunkle Gedanken: Kann man wirklich eine Heldin sein, wenn man einen Menschen, den eigenen Vater zumal, erschossen hat?
Lena Elfraths Roman Leicht wie Blei stellt Fragen rund um Täterschaft und Opferrollen und betrachtet den feministischen Diskurs aus ungeahnter Perspektive.
»Leicht wie Blei« ist auch als Hörbuch erhältlich – beispielsweise hier.