Am Anfang war das

Wann immer ein neuer Belletristik-Verlag auf der Bildfläche erscheint, zieht das eine Reihe von W-Fragen nach sich. Wieso? Weshalb? Warum? Wir fragen umgekehrt: Warum nicht? Es kann doch gar nicht genug Verlage geben, die mit ihren Büchern etwas bewegen und Denkprozesse anstoßen wollen. Und manchmal ist die Entstehungsgeschichte eines neuen Verlags ganz einfach. Wie bei der Edition W.
Ein umtriebiger Verleger, der den Westend Verlag erfolgreich als einen der führenden deutschen Sachbuchverlage etabliert hat und dessen Bücher regelmäßig den Sprung auf die Bestsellerlisten schaffen, träumt von einem flankierenden Programm mit belletristischen Titeln. Immer wieder spricht er mit seinem Freund Rainer Weiss darüber, dessen Erfahrungen bei Piper, Suhrkamp/Insel und weissbooks in diese Gespräche einfließen – und der als Berater und freier Lektor den Westend Verlag seit 2017 unterstützt.
Die Folge dieses inspirierenden Gedankenaustauschs: Markus J. Karsten und Rainer Weiss gründen im September 2021 die Edition W und nehmen den Lektor und Publizisten Robin Schmerer mit an Bord.
Im Februar 2022 fiel der Startschuss. Mit Büchern, die mit den Mitteln des Erzählens politische Prozesse und gesellschaftliche Veränderungen begleiten. Vornehmlich von Frauen, die etwas zu sagen, besser: zu erzählen haben.

Gebunden, 490 Seiten
ISBN: 978-3-949671-03-6
Ladenpreis: 25,00 €/ 25,70 € (A)
Dietrich Brüggemann
Materialermüdung
Ein Roadtrip auf Deutschlands Straßen mit drei ungleichen Freunden, die dem Paradies entkommen sind und im Vorhof der Hölle landen.
Als Jacob und Maya von Jacobs Vater aus seinem Garten herausgeworfen werden, ahnen sie noch nicht, dass dies der Anfang vom Ende ist – vom Ende ihrer Beziehung, aber auch vom Ende der Welt. Gemeinsam mit ihrem Freund Moses navigieren sie einen Herbst lang durch die Untiefen eines Lebens zwischen Kulturszene, Social Media, künstlicher Intelligenz und postmoderner Ellbogengesellschaft. Doch spätestens, als Moses sich auf Twitter anmeldet, um dort seine verschollene Schwester zu suchen, wird deutlich, dass das Leben der drei Freunde sich mehr verändern wird, als sie es ahnen. Denn die geplante Obsoleszenz, aufgrund derer heute jedes Gerät nach vier Jahren den Geist aufgibt, hat schleichend die ganze Welt befallen, und eine große Materialermüdung breitet sich aus. Also kämpfen die drei in einer zerfallenden Welt um das, was ihnen wichtig ist: Ihre Freundschaft, ihre Familien, ihre Liebe – und die Menschheit, die sich stets Geschichten vom eigenen Untergang erzählt und sich darin immer wieder neu erfindet.
Materialermüdung, der furiose Debütroman von Dietrich Brüggemann, lebt von tiefgründigem Humor, einer markanten Figurenzeichnung sowie dem feinen Gespür für die Höhen und Tiefen des Zeitgeistes. Der Musiker und Filmemacher zeigt mit seinem ersten Roman, dass er nicht nur auf Zelluloid ein großer Erzähler ist, der dem Irrsinn unserer Zeit mit Scharfsinn, Witz und gewaltigem erzählerischen Tempo beikommt.
Zur Hörbuchversion geht es HIER.
Dietrich Brüggemann
Dietrich Brüggemann, geboren 1976 in München, Filmemacher, Musiker und Autor. Regiestudium an der Babelsberger Filmhochschule. Erster Spielfilm Neun Szenen, danach Renn, wenn du kannst und 3 Zimmer Küche Bad. Zuletzt erhielt sein Film Nö den Preis für die beste Regie beim Festival in Karlovy Vary. Drehbuchautor und Regisseur dreier preisgekrönter Tatort Folgen, Komponist für alle seine Filme und, gemeinsam mit Desiree Klaeukens, Gründer der Band Theodor Shitstorm. Brüggemann lebt in Berlin.


Gebunden, 244 Seiten
ISBN 978-3-949671-04-3
20,00 € (D) | 20,60 € (A)
Erscheinungstermin:
10. Oktober 2022
Lena Elfrath
Leicht wie Blei
Lena Elfrath
wurde in Frankfurt am Main geboren und ist in Bad Nauheim aufgewachsen. Sie studierte Literatur- und Medienwissenschaft an der Philipps-Universität in Marburg. Heute arbeitet sie als freiberufliche Texterin und Journalistin. 2015 gründete Lena Elfrath zusammen mit zwei Partnerinnen die Agentur UBERMUT, die sich vor allem mit nachhaltiger Entwicklung beschäftigt. Ihr Debütroman Die Liebe ist ein Schmetterling erschien 2016. Lena Elfrath lebt in Frankfurt am Main und Berlin.


Gebunden, 350 Seiten
ISBN 978-3-949671-05-0
20,00 € (D) | 20,60 € (A)
Erscheinungstermin:
12. September 2022
Marie-Luise Wolff
Die Unbeirrbare
Marie-Luise Wolff
geboren 1958, Studium der Anglistik und Musikwissenschaft, arbeitete in leitender Funktion in vielen bedeutenden Unternehmen (wie der Bayer AG, bei SONY und E.ON). Seit 2013 ist sie Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG sowie seit 2018 Präsidentin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Bei Westend erschien 2020 Die Anbetung. Über eine Superideologie namens Digitalisierung. Marie-Luise Wolff lebt in Darmstadt und Köln.


Gebunden, 128 Seiten
ISBN 978-3-949671-00-5
16,00 € (D) | 16,50 € (A)
Erscheinungstermin:
26. September 2022
Luna Al-Mousli
Um mich herum Geschichten
Wenn Luna Al-Mousli sich ihre Kindheit inmitten einer chaotischen Großfamilie in Erinnerung ruft, dann läuft sie in Gedanken die Wohnungen der Großeltern, Tanten und Onkel in Damaskus ab. Viele Details haben sich unwiderruflich in ihr Gedächtnis gebrannt. Geräusche, Gerüche und Gegenstände. Kleine Schätze und bedeutungsvolle Dinge – auf den ersten Blick nicht immer als solche zu erkennen. Doch Luna Al-Mousli lauscht und hört ganz genau hin, bis die Gegenstände ihr ihre Geschichten erzählen. Da ist die Promotionsurkunde, die statt für alle sichtbar, versteckt hinter der Tür hängt. Oder die Oud, die syrische Gitarre, die so lange nicht gespielt wurde. Da sind ein Schrank mit einem abgetragenen Anzug und ein Schlüssel, der zu keiner Tür mehr passt. Oft wissen die unbewegten und unbelebten Gegenstände am besten von den bewegenden und lebendigen Geschichten zu erzählen, die sich tagein und tagaus um sie herum abspielen und denen ein großer Zauber innewohnt.
Mit diesem Buch beweist Luna Al-Mousli einmal mehr, dass sie es wie keine Andere versteht, die syrische Lebenswirklichkeit zwischen Melancholie und purer Lebensfreude einzufangen und spürbar zu machen.
Luna Al-Mousli
geboren 1990, aufgewachsen in Damaskus, lebt und arbeitet heute als Autorin, Grafik Designerin und Illustratorin in Wien. Ihr erfolgreiches Debüt »Eine Träne, ein Lächeln. Meine Kindheit in Damaskus« wurde unter anderem mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet.


Broschiert, 96 Seiten
Aus dem Französischen von
Tabea A. Rotter
ISBN 978-3-949671-02-9
14,00 € (D) | 14,40 € (A)
Alice Zeniter
Ich bin eine Frau ohne Geschichte
Alice Zeniter
1986 in Alençon geboren, wuchs in dem kleinen Dorf Champfleur auf. Nach ihrem Schulabschluss studierte sie an der École normale supérieure in Paris. Sie arbeitet als Lehrerin und Dramaturgin. Internationales Aufsehen erregte sie mit ihrem Roman »Die Kunst zu verlieren« mit dem sie es u.a. in die Auswahl für den Prix Goncourt schaffte. Zeniter lebt in Paris und in der Bretagne.

Kerstin Herrnkind
Den Drachen jagen
Die Geschichte meines verlorenen Bruders
Es ist spätabends, als es bei Kerstin Herrnkind an der Haustür klingelt. Zwei Polizisten stehen vor der Tür. Die Journalistin ahnt Schlimmes. Und richtig. Ihr Bruder Uwe ist tot aufgefunden worden. Gestorben an einem Mix aus Heroin, Alkohol und Medikamenten.
Fast fünfundzwanzig Jahre war er drogensüchtig. Mutter, Schwester und Freunde haben alles versucht, um ihm zu helfen. Ihn aufgenommen, in der Therapie besucht, ihm Jobs besorgt und ihm doch immer wieder Geld gegeben, weil es nicht auszuhalten war, wie er litt, wenn er einen Affen schob. Nach seinem Tod bleibt eine große Traurigkeit über den verlorenen Bruder, den verlorenen Sohn, den verlorenen Freund. Im Trauerjahr schreibt seine Schwester, die nie über ihren Bruder schreiben wollte, ein Buch über den verlorenen Kampf. Lässt ihre Mutter erzählen, spricht mit Weggefährten und Leidensgenossen. Spürt den Ursachen seiner Sucht nach. Einer Kindheit auf dem Land, hinter gestärkten Gardinen, in einem Elternhaus, das jedes Jugendamt für ideal befunden hätte.
Zur Hörbuchversion geht es HIER.
Kerstin Herrnkind
geboren 1965 in Bremen, volontierte nach dem Studium bei der »Nordsee-Zeitung« und ging anschließend zur »taz«. 1999 wechselte sie zum »Stern«, wo sie seither als Reporterin arbeitet. Sie ist Autorin mehrerer Sachbücher und zweier Krimis. 2016 wurde sie mit dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. Kerstin Herrnkind wohnt in Lübeck und Hamburg.

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Robin Schmerer steht Ihnen für alle Anfragen zur Verfügung: schmerer@edition-w.de
Presseanfragen können Sie auch an Rüdiger Grünhagen richten: gruenhagen@westendverlag.de